Man kann unbestreibar sagen, daß die Anzahl der Rollenspieler überschaubar ist. Hinzu kommt erschwerend, daß sich diese geringe Anzahl auf sehr viele Rollenspiele verteilt. Ein dritte Aufsplittung, dir mir persönlich zu schaffen macht, ist aber eine andere.
Immer öfter fühle ich mich genötigt zu sagen, daß ich ein komplett anderes Hobby betreibe, als die meisten anderen Rollenspieler, die ich kenne und kannte. Üblicherweise würde ich sagen, ich betreibe dasselbe Hobby nur in anderer Intensität oder sogar die ursprüngliche Form von Rollenspiel, aber erwiesenermaßen fühlen sich einige davon angegriffen und begründen ihre Haltung eher mit anderen Vorlieben.
Immer öfter fühle ich mich genötigt zu sagen, daß ich ein komplett anderes Hobby betreibe, als die meisten anderen Rollenspieler, die ich kenne und kannte. Üblicherweise würde ich sagen, ich betreibe dasselbe Hobby nur in anderer Intensität oder sogar die ursprüngliche Form von Rollenspiel, aber erwiesenermaßen fühlen sich einige davon angegriffen und begründen ihre Haltung eher mit anderen Vorlieben.
Nun sage ich trotzdem ein anderes Hobby, weil es mir zunehmends inkompatibel zu anderen Spielern erscheint. Das Rollenspiel wird immer nur auf das Spielen reduziert. Dabei gehöre ich nicht zu den Leuten, die nur noch theoretisch Rollenspiel betreiben und gar keine Runde mehr haben oder nur alle 8 Wochen spielen. Ich spiele aktiv Rollenspiel. Aber mein Hobby ist nicht nur das Rollenspielen, sondern das Rollenspiel an sich. Das geht soweit, daß es mir mittlerweile nur noch schwer fällt mit rein spielenden Rollenspielern zusammen Runden zu betreiben. Wenn wir würfeln, denke ich über die Würfelmechanik nach, bewerte sie und überlege ob und wie man sie ersetzen kann. Ich mache mir Gedanken welcher Spielstil wo angebracht ist, wann Miniaturen von Voteil sind, wann erzählerische Kämpfe. Wenn wir spielen, denke ich über die Plotstuktur nach und wie, was und wo ich etwas anders machen würde und wache über die Entscheidungsfreiheit. Ich suche durchgehend nach Systemschwächen und versuche sie zu schliessen, oder beobachte die Performance und Ansprüche der Spielrunden und versuche sie zu verbessern, indem ich nach Techniken Aussschau halte. Das mache ich alles unwillkürlich, weil es für mich dazu gehört.
Und wenn sie nach Hause gehen lese ich in meiner Freizeit Rollenspielsysteme, bastele an eigenen Modulen, schreibe Spielwelthintergründe, plane Kampagnen, zeichne Karten oder Bilder. Und wenn ich das nicht tue recherchiere ich Hintergründe aus Geschichte oder Wissenschaft, die mich interessieren und die mir für das Rollenspiel nützlich sind. Und wenn ich das auch nicht tue, diskutiere ich in Rollenspielforen oder informiere mich und schreibe in Blogs.
Das alles ist für mich Rollenspiel. Und all die reinen Rollen"spieler" stehen dafür nicht zur Verfügung und mache das daher beinahe alleine. Und alleine macht ein Gesellschaftshobby bekanntermaßen keinen Spass, sondern ist stressig und anstrengend. Es ist wie ein Sack Backsteine, den man hinter sich herzieht. Ich sehe im Umfeld keine Begeisterung, kein Elan und keine Leidenschaft. Für jede Veränderung, die ein Mindestmaß an Eigeninitiative erfordert, muss man gegen einen massiven Widerstand ankämpfen, weil es "nicht die Ansprüche der Mitspieler ans Rollenspiel trifft". Die wollen ja nur spielen.
Es fehlt der kreative Zuschub von anderen Leuten, das gegenseitige Zünden von Ideen. Das gemeinsame, anregende Schaffen. Mich interessiert Spielmaterial von Mitspielern ebensosehr, wenn nicht mehr, als eigenes Material. So funktioniert es, man schafft zusammen und gibt sich gegenseitig etwas für das Spiel und das schweisst zusammen. Ich kann mir wenig unterhaltsameres Vorstellen als gemeinsam an Kreativen Projekten zu arbeiten. Es bringt mir also wenig Material für mich selber zu schaffen.
Diese Spielerschaft aus Multihobbyisten ist so klein, daß sie sich international in Foren und Blogs zusammenrotten muss, um kritische Massen zu erzeugen. So gesehen seid ihr da draussen ebenso meine Mitspieler, wie diejenigen, mit denen ich es ehrlicherweise viel lieber betreiben würde, weil ich sie im Umfeld habe und Bekanntschaft natürlich eine Vorraussetzung ist. Internetbekanntschaften sind kein Ersatz. Ich kenne tatsächlich nur noch eine einzige Person, die Rollenspiel als ähnlich vielschichtiges Hobby betreibt. Oder nein, es ist anders. Ich kenne mindestens zwei Personen, aber oft habe ich das Gefühl, daß es dort ähnlich isoliert abläuft, da man nichts zusammen macht.
"Früher" war das gefühlt anders. Da betrieb man Rollenspiel auf vielen Ebenen, auch in der Runde. "Früher", da war das auch nötig, da taugte das Internet nicht als Sprechrohr zur Aussenwelt, man hatte nur sich, die Rollenspielbücher und die Informationen darin waren sehr dünn und man musste alle Lücken selber füllen. Das stemmte man zusammen, denn die nicht akzeptable Alternative war NICHT zu spielen. Heute scheint mir das eher die Ausnahme zu sein und man kommt sich vor wie einer der letzten Überlebenden, während sich in der Mehrheit die einfachere Light-Version von Rollenspiel durchgesetzt hat, der ich wirklich gar nichts abgewinnen kann: Nimm dir ein System, egal was, dann ein Spielweltbuch, steht ja alles drin, spiel irgendwas und irgendwie und dann ab nach Hause. Bloss nicht darüber nachdenken. Also eine recht unselbständige Spielart. Die ich vollkommen toleriere!
Es fehlt der kreative Zuschub von anderen Leuten, das gegenseitige Zünden von Ideen. Das gemeinsame, anregende Schaffen. Mich interessiert Spielmaterial von Mitspielern ebensosehr, wenn nicht mehr, als eigenes Material. So funktioniert es, man schafft zusammen und gibt sich gegenseitig etwas für das Spiel und das schweisst zusammen. Ich kann mir wenig unterhaltsameres Vorstellen als gemeinsam an Kreativen Projekten zu arbeiten. Es bringt mir also wenig Material für mich selber zu schaffen.
Diese Spielerschaft aus Multihobbyisten ist so klein, daß sie sich international in Foren und Blogs zusammenrotten muss, um kritische Massen zu erzeugen. So gesehen seid ihr da draussen ebenso meine Mitspieler, wie diejenigen, mit denen ich es ehrlicherweise viel lieber betreiben würde, weil ich sie im Umfeld habe und Bekanntschaft natürlich eine Vorraussetzung ist. Internetbekanntschaften sind kein Ersatz. Ich kenne tatsächlich nur noch eine einzige Person, die Rollenspiel als ähnlich vielschichtiges Hobby betreibt. Oder nein, es ist anders. Ich kenne mindestens zwei Personen, aber oft habe ich das Gefühl, daß es dort ähnlich isoliert abläuft, da man nichts zusammen macht.
"Früher" war das gefühlt anders. Da betrieb man Rollenspiel auf vielen Ebenen, auch in der Runde. "Früher", da war das auch nötig, da taugte das Internet nicht als Sprechrohr zur Aussenwelt, man hatte nur sich, die Rollenspielbücher und die Informationen darin waren sehr dünn und man musste alle Lücken selber füllen. Das stemmte man zusammen, denn die nicht akzeptable Alternative war NICHT zu spielen. Heute scheint mir das eher die Ausnahme zu sein und man kommt sich vor wie einer der letzten Überlebenden, während sich in der Mehrheit die einfachere Light-Version von Rollenspiel durchgesetzt hat, der ich wirklich gar nichts abgewinnen kann: Nimm dir ein System, egal was, dann ein Spielweltbuch, steht ja alles drin, spiel irgendwas und irgendwie und dann ab nach Hause. Bloss nicht darüber nachdenken. Also eine recht unselbständige Spielart. Die ich vollkommen toleriere!
Aber ich meine es so, wie es sich liest. Ich habe wirklich den Eindruck, daß etwas verloren gegangen ist. Überall wettert man über die MMORPGifizierung, z.b. bei Warhammer3FRPG oder D&D4, dabei bezieht sich das meiner Meinung nach gar nicht direkt auf die Regelsysteme – das ist vielmehr ein Symptom – sondern auf die ganze Haltung zum Rollenspiel. Das Jobargument kann ich auch nur wenig ernst nehmen, da Jobzeit nichts mit Freizeit zu tun hat, deswegen trennt man diese beiden Zeiten auch. Die Leute, die keine Freizeit haben und keinen Spass am Job haben (sonst würden sie ja kein Rollenspiel spielen) tun mir ehrlich Leid. Ausserdem gibt es genug junge Leute, die viel Zeit haben. Ich kenne selber noch einige jüngere Leute in anderen Runden, mit denen auch nicht viel anzufangen war.
Was bleibt vom Tage übrig? Das Spielen, obwohl zweimal wöchentlich, rückt für mich zunehmends in den Hintergrund, weil es nicht mit den anderen Tätigkeitsfeldern mitziehen kann, die wesentlich produktiver laufen und in die ich mehr Zeit investiere, weil es befriedigender ist (z.b. anregende Internetprojekte in der Community) und das sollte eigentlich nicht so sein. Schlussendlich geht es immer noch um das Spielen. Ich denke nicht, daß man die Spielerschaft hau-ruck artig aus dem Wachkoma aufwecken kann. Offensichtlich wollen sie so ihr ... anderes Hobby betreiben. Und das sollen sie auch, aber was mir fehlt, sind die gleichgesinnten Multihobbyisten. Das Internet ist ja das Tor zu Welt aber ironischerweise sind die Rollenspieler, mit denen man gemeinsam etwas reissen konnte, die man vorher in der Nachbarschaft hatte nun weiter weg als jemals zuvor. Womöglich haben andere Rollenspieler auch ganz andere Erfahrungen gemacht (oder noch entäuschendere?). Das ist nicht nur reines Jammern, ich arbeite an dem Problem. Vielleicht sollte ich mich vermehrt mit dem Konzept Chatrollenspiel per Skype und ähnlichem beschäftigen, das in anderen Runden ja zu funktionieren scheint, und welches es einfacher macht mit engagierten, vielfach interessierten und kreativen Rollenspielern zusammen zu spielen.
Was bleibt vom Tage übrig? Das Spielen, obwohl zweimal wöchentlich, rückt für mich zunehmends in den Hintergrund, weil es nicht mit den anderen Tätigkeitsfeldern mitziehen kann, die wesentlich produktiver laufen und in die ich mehr Zeit investiere, weil es befriedigender ist (z.b. anregende Internetprojekte in der Community) und das sollte eigentlich nicht so sein. Schlussendlich geht es immer noch um das Spielen. Ich denke nicht, daß man die Spielerschaft hau-ruck artig aus dem Wachkoma aufwecken kann. Offensichtlich wollen sie so ihr ... anderes Hobby betreiben. Und das sollen sie auch, aber was mir fehlt, sind die gleichgesinnten Multihobbyisten. Das Internet ist ja das Tor zu Welt aber ironischerweise sind die Rollenspieler, mit denen man gemeinsam etwas reissen konnte, die man vorher in der Nachbarschaft hatte nun weiter weg als jemals zuvor. Womöglich haben andere Rollenspieler auch ganz andere Erfahrungen gemacht (oder noch entäuschendere?). Das ist nicht nur reines Jammern, ich arbeite an dem Problem. Vielleicht sollte ich mich vermehrt mit dem Konzept Chatrollenspiel per Skype und ähnlichem beschäftigen, das in anderen Runden ja zu funktionieren scheint, und welches es einfacher macht mit engagierten, vielfach interessierten und kreativen Rollenspielern zusammen zu spielen.
Sind eure Eindrücke vergleichbar? Habt ihr ein engagiertes, zusammenstehendes Team aus gegenseitig anregenden Vollblutrollenspielern hinter euch, oder habt ihr euch nur daran gewöhnt alles nur noch im stillen Kämmerchen alleine für euch selbst zu produzieren? Welche Lösungen seht ihr? Sind Skyperunden die Zukunft? Vielleicht interessiert euch selber nur das Spielen und ihr möchtet so wenig wie möglich mit anderen Spielern und Rollenspiel ausserhalb des Spielabends zu tun haben.
Aber wie solltet ihr dann hierhin gefunden haben?
Aber wie solltet ihr dann hierhin gefunden haben?